Elon Musk will bei Tesla noch mehr Stellen abbauen als bisher geplant

Elon Musk, Chef von Tesla, hat kürzlich ein rigoroses Sparprogramm angekündigt. Dieses Maßnahmenpaket gefährdet bis zu 20.000 Arbeitsplätze. Diese Zahlen verdeutlichen den möglichen Umfang der bevorstehenden Entlassungen. Diese Entwicklung ist besonders besorgniserregend, denn Tesla steht vor erheblichen Herausforderungen. Vor allem die chinesischen Wettbewerber gewinnen rapide an Boden (finanzen100: 03.05.24).

Entlassungswelle übertrifft Erwartungen

Bereits Mitte April gab Tesla bekannt, zehn Prozent der globalen Belegschaft entlassen zu wollen. Bei einem Personalbestand von 141.000 Ende 2023 bedeutet das den Verlust von rund 14.000 Arbeitsplätzen. Doch dies war lediglich der Beginn einer noch umfangreicheren Entlassungswelle. Laut Bericht des „Der Standard“ könnte die Zahl der Betroffenen noch deutlich steigen.

Elon Musk kündigt massive Entlassungen bei Tesla an. Jetzt sollen 20.000 Stellen statt der bisher geplanten 14.000 gestrichen werden

Elon Musk hat in einer E-Mail an die Führungskräfte ein „absolutes Hardcore“-Vorgehen angekündigt. Führungskräfte, die Musks Test der „Exzellenz und Vertrauenswürdigkeit“ nicht bestehen, könnten ebenfalls entlassen werden. Die ersten Freistellungen haben bereits begonnen, darunter hochrangige Manager wie Rebecca Tinucci und Daniel Ho.

Tesla unter Druck: Elon Musk kündigt massive Entlassungen und ‚Hardcore‘-Maßnahmen an

Im brandenburgischen Grünheide, Standort der einzigen europäischen Gigafactory von Tesla, könnten ebenfalls tiefgreifende Stellenkürzungen erfolgen. Derzeit sind dort 12.500 Mitarbeiter beschäftigt. Jüngsten Meldungen zufolge steht ein umfangreicher Stellenabbau bevor, der weit über die bisherigen 400 angekündigten Entlassungen hinausgehen könnte.

Dieses Vorgehen steht im Zusammenhang mit der Auflösung des „Supercharger-Teams“. Dieser Schritt deutet auf einen möglichen Strategiewechsel bei Tesla hin. In der Vergangenheit hatte das Unternehmen versucht, andere Automobilhersteller zur Übernahme des „North American Charging Standards“ zu bewegen.

Herausforderungen und Strategien

Der zunehmende Wettbewerb, insbesondere aus China, und ein schwächelnder Elektroautomarkt zwingen Tesla zu drastischen Maßnahmen. Trotz mehrfacher Preissenkungen, die zwar die Verkaufszahlen stabil hielten, gerieten die Gewinne unter Druck. Der Aktienkurs von Tesla sank daraufhin auf ein Sechs-Jahres-Tief.

Marktbeobachter sind sich einig, dass Kostensenkungen allein nicht ausreichen werden, um Tesla auf frühere Erfolgspfade zurückzuführen. Elon Musk plant daher die Einführung eines kostengünstigen Modells noch in diesem Jahr, um die Konkurrenz, besonders aus China, effektiv zu bekämpfen. Nur durch solche strategischen Entscheidungen wird es möglich sein, die Ruhe im Unternehmen wiederherzustellen und weiterhin Gewinne zu generieren.

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Zur Unterstützung des lokalen Einzelhandels – erste deutsche Stadt schafft Parkgebühren ab

Herzogenrath, eine Stadt nahe der niederländischen Grenze, hat eine wegweisende Entscheidung getroffen: Parkgebühren gehören der Vergangenheit an. Bürgermeister Benjamin Fadavian von der SPD erklärte, dass diese Maßnahme vor allem den lokalen Einzelhandel stärken soll. Der Schritt zur Abschaffung der Parkgebühren ist bemerkenswert, denn die Stadt wird von einer rot-grünen Koalition regiert, die traditionell Verkehrsberuhigungen bevorzugt. „Darum geht es doch nicht! Es geht um eine richtige Entscheidung für ein aktuelles Problem der Kommunalpolitik“, betont Fadavian. Er unterstreicht die Notwendigkeit, den Einzelhandel zu unterstützen, der während der Corona-Pandemie stark gelitten hat (bild: 02.05.24).

Herzogenrath sagt Parkgebühren Adieu: Ein mutiger Schritt zur Rettung des Einzelhandels

Der Einzelhandel in Herzogenrath steht seit Jahren unter Druck. Viele Geschäfte kämpfen ums Überleben, daher sieht Fadavian es als essenziell an, gegen den Leerstand vorzugehen. „Wir müssen um jedes einzelne Geschäft in der Innenstadt kämpfen und dafür sorgen, dass die Menschen zu uns in die Stadt kommen“, so der Bürgermeister. Die Nähe zu den Niederlanden ist für Herzogenrath wirtschaftlich vorteilhaft, denn zahlreiche Niederländer nutzen bereits das Shopping-Angebot der Stadt. Die Abschaffung der Parkgebühren könnte diesen Trend noch verstärken.

„Wir müssen um jedes einzelne Geschäft in der Innenstadt kämpfen“ – Rot-Grün regierte deutsche Stadt schafft deshalb Parkgebühren ab

„Die Geschäftsleute hatten in den letzten Jahren sehr zu kämpfen. Ihre Situation wird sich durch die Abschaffung der Parkgebühren klar verbessern. Die Abschaffung entlastet aber auch die Stadt von Arbeit, sodass Personal und Geld sinnvoller eingesetzt werden können“, erklärt Fadavian. Dies zeigt, wie durch gezielte Maßnahmen wirtschaftliche und administrative Vorteile erreicht werden können.

Auswirkungen auf Verkehr und Umwelt

Die Parkgebühren in Herzogenrath wurden vor 22 Jahren eingeführt. Viele Parkscheinautomaten sind mittlerweile veraltet und reparaturanfällig. Fadavian liefert eine klare Rechnung: Neue Automaten würden 150.000 Euro kosten, doch die Einnahmen belaufen sich jährlich auf nur 40.000 Euro. Nach Abzug der Kosten für Wartung und Personal bleiben lediglich 15.000 Euro übrig. „Damit würde es zehn Jahre dauern, die neuen Automaten zu bezahlen. Und dann sind sie vielleicht auch schon wieder kaputt“, erklärt er.

Trotz der potenziellen Erhöhung des Autoverkehrs durch die Entscheidung sieht Fadavian positive Umweltaspekte. „Die früher einmal erhoffte Lenkungswirkung der Parkgebühren, nämlich Autos aus der Innenstadt herauszuhalten, hat sich bei uns in den vergangenen 22 Jahren nicht erfüllt.“ Er hofft, dass die Bürger zukünftig vermehrt lokal einkaufen und dadurch längere Autofahrten vermeiden. Dies könnte letztendlich auch dem Klima zugutekommen.

Mit dem Beschluss, Herzogenrath zur parkgebührenfreien Zone zu erklären, unterstreicht die Stadtverwaltung unter Fadavians Führung ihren pragmatischen Ansatz in der Kommunalpolitik. Der zuständige Ausschuss hat bereits zugestimmt, und eine Zustimmung des Stadtrats am 25. Juni scheint nur noch eine Formalität zu sein.

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Im digitalen Zeitalter stehen Unternehmen und Organisationen weltweit vor der Herausforderung, sich gegen eine ständig wachsende Bedrohung durch Cyberangriffe zu verteidigen. Deutschland, als eine der führenden Wirtschaftsmächte Europas, ist dabei keine Ausnahme.

Österreicher Rechnungshof kritisiert Smart Meter – hohe Kosten und kein Nutzen für Verbraucher

In Österreich wie auch in Deutschland ist die Einführung intelligenter Stromzähler, bekannt als Smart Meter, gesetzlich vorgeschrieben. Diese Technologie, die eine präzisere Erfassung und Steuerung des Stromverbrauchs ermöglichen soll, führt jedoch in Österreich zu finanziellen Belastungen in Milliardenhöhe, ohne dass ein entsprechender Nutzen erkennbar wäre. Der österreichische Rechnungshof hat in einem aktuellen Bericht die Effizienz und den Fortschritt dieser Technologie kritisch beleuchtet (standard: 03.05.24).

Milliardenkosten ohne Nutzen – Smart Meter in Österreich verfehlen ihre Ziele

Die Umstellung auf Smart Meter verursachte in österreichischen Haushalten Kosten von mehr als zwei Milliarden Euro. Ursprünglich sollten diese Geräte helfen, Energie zu sparen und somit auch die Kosten für die Konsumenten zu reduzieren. Diese Erwartungen haben sich bis jetzt nicht erfüllt. Die Mehrheit der installierten Smart Meter nutzt die intelligenten Funktionen kaum, wodurch der potenzielle Nutzen stark eingeschränkt wird.

Österreicher Rechnungshof kritisiert Smart Metern – unzureichende Vorteile für Verbraucher – Milliardenkosten ohne Nutzen
Bild: PichiciagoCC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Kostenexplosion und Verzögerungen: Smart Meter-Rollout in Österreich weit hinter Plan

In dem Zeitraum von 2019 bis 2022, in dem die vollständige Implementierung der Smart Meter in Österreich hätte abgeschlossen sein sollen, wurden nur 68 Prozent der Zähler tatsächlich installiert. Die ursprünglich veranschlagten Investitionskosten von 830 Millionen Euro sind auf 1,78 Milliarden Euro angestiegen. Mit Betriebskosten zusammen summieren sich die Gesamtkosten auf etwa 2,18 Milliarden Euro. Diese Verzögerungen und Kostensteigerungen spiegeln sich auch in anderen europäischen Ländern wider, was die EU dazu veranlasste, die Frist für den Abschluss des Rollouts bis Ende 2024 zu verlängern.

Unzureichende Vorteile für Verbraucher

Die Regulierungsbehörde E-Control hatte ursprünglich versichert, dass die Umstellung auf Smart Meter zu keiner „wesentlichen Mehrbelastung“ für die Konsumenten führen würde. Diese Aussage basierte auf der Annahme, dass die Kostenreduktionen bei den Stromnetzbetreibern an die Verbraucher weitergegeben würden. Diese Prognose hat sich jedoch als zu optimistisch erwiesen, da der tatsächliche Nutzen für die Endverbraucher weit hinter den Erwartungen zurückblieb.

Kommunikationsschwierigkeiten und strategische Empfehlungen

Von den bis Ende 2022 installierten Smart Metern kommunizierte jeder siebte nicht effektiv. Während der Monate Juli und August 2022 konnten fünf Landesnetzbetreiber an mehreren Tagen nur 35 bis 40 Prozent ihrer Zähler erreichen. Der Rechnungshof betont die Notwendigkeit einer verbesserten strategischen Begleitung der Smart Meter Einführung durch das Klimaschutzministerium, insbesondere in Kooperation mit den beteiligten Stakeholdern.

Rechnungshof schlägt Alarm: Mangelnde Überwachung bedroht Effizienz von Österreichs Smart Meter-Projekt

Der Rechnungshof kritisiert, dass das für Energiefragen zuständige Ministerium sowie die E-Control die Überwachung während der kritischen Umstellungsphase vernachlässigt haben. Eine bessere Koordination ist notwendig. Auch muss die Überwachung strenger sein. Nur so lassen sich die hohen Investitionen rechtfertigen. Zudem wird so der erwartete Nutzen der Technologie für österreichische Verbraucher gewährleistet. Ohne wesentliche Verbesserungen stehen die Ausgaben für die Smart Meter weiterhin in keinem angemessenen Verhältnis zum tatsächlichen Nutzen.

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Automobilzulieferer Ronal schließt Werk in Landau – 540 Mitarbeiter betroffen

Der Schweizer Autozulieferer Ronal plant die Schließung seines Standortes in Rheinland-Pfalz bis zum Ende März 2025. Dies betrifft rund 540 Arbeitsplätze. Hintergrund dieser Entscheidung sind vor allem steigende Kosten und eine nachlassende Nachfrage im Automobilsektor. Der globale Druck zwingt viele Unternehmen dazu, ihre betriebliche Effizienz zu überprüfen und gegebenenfalls Standorte zu schließen. Das Werk in Landau, das Felgen für Pkw und Nutzfahrzeuge produziert, ist seit Jahren nicht mehr profitabel (bw24: 02.05.24).

Autozulieferer Ronal schließt Werk in Rheinland-Pfalz: Defizite und Kostendruck zwingen zur Entscheidung

Die Ronal-Gruppe, mit weltweiten Standorten, sieht keine wirtschaftliche Basis mehr für den Betrieb in Landau. „Die Produktion in Landau ist seit Jahren defizitär“, erklärt das Unternehmen. Diese Aussage verdeutlicht die anhaltenden finanziellen Schwierigkeiten, mit denen der Standort zu kämpfen hat.

Autozulieferer Ronal schließt Werk in Rheinland-Pfalz. 540 Mitarbeiter verlieren ihrem Job. Weitere von Schließung Standorte gefährdet

Ähnliche Probleme führten auch zur Schließung eines Michelin-Werks in der Region. Hohe Personal- und Materialkosten, gepaart mit sinkender Nachfrage, machen die Produktion in Deutschland zunehmend unattraktiv. Insgesamt hat die Ronal-Gruppe 13 Produktionsstätten und mehrere Vertriebsstandorte, doch der Druck, unrentable Einheiten zu schließen, wächst in einem schwierigen Marktumfeld.

Werksschließung bei Ronal: Stadt Landau und Unternehmen setzen auf sozialverträgliche Lösungen

Obwohl das Werk geschlossen wird, ist Ronal bestrebt, den Stellenabbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten. Die Verhandlungen über einen Sozialplan sollen zeitnah beginnen. Die Stadt Landau, die den Verlust eines der größten lokalen Arbeitgeber bedauert, kooperiert eng mit dem Unternehmen, um den betroffenen Mitarbeitern neue Arbeitsmöglichkeiten zu bieten. Darüber hinaus wird nach einer sinnvollen Nachnutzung für das Werksgelände gesucht. „Wir sind in intensivem Austausch mit Ronal, um eine bestmögliche Lösung für alle Beteiligten zu finden“, so ein Sprecher der Stadt.

Unsicherheit über die Zukunft weiterer Standorte

Ronal, ursprünglich in Baden-Württemberg gegründet, hat seine Unternehmenszentrale nun in der Schweiz. Neben Landau unterhält der Konzern nur noch einen weiteren Produktionsstandort in Deutschland, in der Gemeinde Forst. Dort produziert das Tochterunternehmen SanSwiss Sanitärprodukte. Die hohe Kostenstruktur in Deutschland könnte jedoch auch diesen Standort gefährden. Ronals Erklärung zur Schließung in Landau unterstreicht die finanziellen Herausforderungen, die die Produktion in Deutschland mit sich bringt und wirft damit ein Licht auf die angespannte Lage der Industrie. Die Zukunft des Standorts Forst bleibt somit ungewiss.

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ETH-Studie: Energiewende falsch eingeschätzt – Schweiz braucht 8 neue Großkraftwerke

Eine Studie der ETH Lausanne zeigt deutlich auf, dass Windkraftanlagen und Fotovoltaikanlagen allein nicht genügen, um die Energiewende bis 2050 erfolgreich zu meistern. Laut Forschern sind acht neue Großkraftwerke erforderlich, die jeweils die Kapazität eines Atomkraftwerks besitzen (tagesanzeiger: 05.05.24). Andreas Züttel, Professor für chemische Physik, erklärt: „Wenn wir 2050 in der Schweiz eine sichere Energieversorgung gewährleisten möchten, braucht es deutlich mehr, als heute von den meisten Politikern und Behörden angenommen.“

Alarmierende Energieprognose: Warum Solarenergie und Windkraft nicht ausreichen

Die Analyse verdeutlicht, dass trotz der Relevanz von Solarenergie und Windkraft für die Energiewende, diese Technologien nicht ausreichen, um den gesamten Straßenverkehr zu elektrifizieren und Ölheizungen durch Wärmepumpen zu ersetzen. Nach dem Ausfall alter Atomkraftwerke seien neben der bestehenden Wasserkraft sechs zusätzliche Großkraftwerke notwendig, die sogenannte Bandenergie liefern – also Strom, der kontinuierlich fließt.

ETH-Studie: In der Schweiz sind acht neue Großkraftwerke mit der Kapazität eines Atomkraftwerks erforderlich, um die Versorgung zu sichern
Bild: Verpacker, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

In Züttels Modell müsste jedes der sechs Großkraftwerke jährlich etwa so viel Strom erzeugen wie das Atomkraftwerk Gösgen aktuell. Um den künftigen Bedarf zu decken, seien insgesamt acht dieser Kraftwerke notwendig, inklusive zwei als Reserve.

Die Autoren der Studie führen aus, dass der zukünftige Energiebedarf höher liegen dürfte als von bundesnahen Forschern prognostiziert. Züttel und seine Kollegen sehen zudem den Bedarf an Stromspeicherlösungen als unterschätzt an, vor allem von Seiten der Solarlobby. „Fossile Energien sind immer genau dann verfügbar, wenn wir sie benötigen“, betont Züttel. Er hebt hervor, dass es essenziell sei, ein System zu entwickeln, das diese Verfügbarkeit nach dem Wegfall fossiler Brennstoffe gewährleistet.

Zukunft der Energie: Neue Studie zeigt kostengünstige und umweltfreundliche Kraftwerkstechnologien auf

Die Studie bewertet unterschiedliche Technologien für den Betrieb dieser Kraftwerke. In Betracht kommen Wasserstoff-Gaskraftwerke, neue Atomkraftwerke und Wasserkraftwerke. Eine Kombination verschiedener Technologien könnte ebenfalls effektiv sein. Als innovative Option schlägt die Studie den Import von synthetischen Treibstoffen vor, gewonnen aus erneuerbarer Energie.

Ein neues Atomkraftwerk würde laut Studie mit 8 Rappen pro Kilowattstunde die kostengünstigste Bandenergie bieten. Züttel merkt an: „Um die Vergleichbarkeit sicherzustellen, haben wir die Investitionskosten in den Berechnungen dreimal so hoch angesetzt, wie die aktuellen Baukosten eines AKW sind.“ Er glaubt, dass bis 2050 der Bau eines Thoriumreaktors möglich sei, eine Technologie, die viele Probleme herkömmlicher Reaktoren vermeidet und kaum langfristigen radioaktiven Abfall produziert.

Strombedarfsschock: Schweiz könnte bis 2050 deutlich mehr Energie benötigen als erwartet

Die Forscher prognostizieren einen Anstieg des jährlichen Strombedarfs in der Schweiz bis 2050 um rund 80 Prozent. Dies steht im Gegensatz zu Schätzungen von Energieverbänden und Bundesbehörden, die von einem geringeren Anstieg ausgehen. Züttel verweist auf das Jevons-Paradoxon, wonach effizientere Technologien häufig zu einem höheren Gesamtverbrauch führen, statt diesen zu reduzieren.

Vor zwei Jahren sorgte Züttel mit einer Studie für Aufsehen. Er wies darin auf einen massiven Bedarf an neuen Stauseen hin. Dieser Bedarf würde entstehen, wenn Öl, Benzin und Gas komplett durch Strom ersetzt würden. Trotz der Kritik, die ihm entgegengebracht wurde, bleibt Züttel bei seinen konservativen Schätzungen. Er unterstreicht: „Selbst wenn auf den Dächern etwas mehr Strom produziert wird, ändert das nichts an der Grundproblematik. Solarstrom ist nicht immer verfügbar und muss daher gespeichert werden.“

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